Für viele Operationen und kleinere Eingriffe muss Ihr Tier eine Narkose erhalten. Das gilt zum Teil auch bei Behandlungen, die in der Humanmedizin ohne Narkose durchgeführt werden können, wie z.B. die Behandlung von Zahnproblemen. Daher möchten wir sie hier über die wichtigsten Verhaltensregeln im Zusammenhang mit einer Narkose vertraut machen.
Wenn Sie sich für den Ablauf einer Operation interessieren, so haben wir die Kastration einer Katze als Fotostory für sie dokumentiert.
Vor der Operation: Bei Meerschweinchen und Kaninchen ist es wichtig, den Verdauungtrakt möglichst ohne Unterbrechung am Arbeiten zu halten. Längeres Fasten ist für Kaninchen und Nager gefährlich, da so die Darmfunktion gestört wird. Aus diesem Grund halten wir auch die Narkosedauer bei diesen Tieren so kurz wie möglich.
Meerschweinchen und Kaninchen sollen bis unmittelbar vor der Operation gefüttert werden und erhalten idealerweise auch während des Transports Heu und ihr Lieblingsfutter.
Nach der Narkose: Nach der Operation bleiben auch Kaninchen und Nager so lange in der Praxis unter Aufsicht, bis wir sicher sind, dass die Operation gut überstanden ist. Heu aus dem heimischen Stall sorgt für mehr Wohlbefinden, weil es "nach zu Hause riecht".
Zu Hause ist es wichtig, das Tier vor allem innerhalb der ersten 12 Stunden nach der Operation warm zu halten. Insbesondere sollten Sie Ihr Kaninchen oder Meerschweinchen in der kalten Jahreszeit nicht im Freien übernachten lassen. Beobachten Sie genau, ob das Tier wieder mit der Futteraufnahme beginnt und halten Sie auch den Kotabsatz im Auge. Das geht oft einfacher, wenn Sie das Tier von seinen Partner getrennt und mit Sichtkontakt halten.
Die Tage nach der Operation: Sollte das Tier nicht am gleichen Tag wieder mit dem Fressen beginnen, dann kontaktieren Sie uns bitte unbedingt. In diese Fällen kann es notwendig sein, das Tier mit Brei zwangszufüttern bis es von alleine wieder mit der Nahrungsaufnahme beginnt. Mangelnde Futteraufnahme führt zu Fehlgärungen im Darm, die lebensgefährlich sein können.
Bitte werfen Sie täglich einen Blick auf die OP-Wunde. Es kann sein, dass eine kleine Blutung auftritt, das lässt sich nicht immer vermeiden und stellt kein Problem dar. Sollte die Wunde jedoch stark bluten, schwellen, klaffen oder eitern, so rufen Sie uns bitte an. Das gleiche gilt, wenn das Tier beginnt, die Wunde intensiv zu benagen.
Zum Ende der Behandlung kontrollieren wir noch einmal die Wundheilung und entfernen -- falls nötig -- die Fäden. Dies erfolgt in der Regel 10 Tage nach der Operation.