Beitragsseiten |
---|
Kastration der Hündin |
Keine Kastration |
Hormonelle Kastration |
Operative Kastration |
Weitere Aspekte |
Frühkastration |
Alle Seiten |
Verhaltensänderungen: Keine Einigkeit besteht in der Fachwelt darüber, ob die Kastration und evtl. der Zeitpunkt der Durchführung (Stichwort Frühkastration, siehe unten) zu Entwicklungsstörungen eines korrekten Verhaltens führen kann. In der Diskussion stehen ein verändertes Angst- und Fluchtverhalten sowie vermehrte Trennungsängste.
Kastrierten Hündinnen wird eine gewisse Infantilisierung (Verkindlichung oder Kindlich-Bleiben) nachgesagt, die sich in Bezug auf den Besitzer in verstärkter Anhänglichkeit äussern kann. Die kastrierte Hündin wirkt nach eigenen Beobachtungen oft bis ins höhere Alter weniger ernsthaft und verspielter. Ob Sie als Besitzer dies als Vor- oder Nachteil empfinden, muss Ihre Entscheidung bleiben.
Mammatumore (Brustkrebs): Das Risiko einer unkastrierten Hündin, an Mammatumoren zu erkranken, wird in der Fachwelt ebenfalls unterschiedlich eingeschätzt. Während eine kürzlich durchgeführte und noch nicht durch weitere Veröffentlichungen unterstützte Untersuchung dieses Risiko mit maximal 2 Prozent sehr niedrig ansetzt, sind viele langjährige Praktiker (auch ich) der Meinung, dass durch diese Angabe das Problem massiv unterschätzt wird. Hier wird eine weitere Klärung abzuwarten sein.
Fest steht jedoch, dass durch eine frühzeitige Kastration der Hündin die Entstehung von Mammatumoren vollständig bzw. größtenteils verhindert werden kann. Bei einer Kastration vor der ersten Läufigkeit (Frühkastration) ist das Risiko der Tumorentstehung gleich Null, zwischen erster und zweiter Läufigkeit immer noch um etwa 93 Prozent vermindert. Nach der dritten Läufigkeit dagegen ist kein prophylaktischer Effekt mehr feststellbar. Auch hat die Kastration nach dem Auftreten von Gesäugetumoren wohl keinen Einfluss mehr auf deren weitere Entwicklung und/oder Metastasierung.